Die Bergsträßer Sportvereine sind bisher recht gut durch die Pandemie gekommen. Dieses Fazit könnte man nach dem vierten Kamingespräch ziehen, zu dem CDU-Landratskandidat Christian Engelhardt eingeladen hatte. Mit Günther Kuch, Präsident TSV Rot-Weiß Auerbach 1881, Günter Bausewein, 1. Vorsitzender Sportkreis Bergstraße e.V., Claudia Specht, 2. Vorsitzende Leichtathletikclub Olympia Lorsch e.V., und Heike Ahlgrimm, ehem. Handball-Nationalspielerin, Trainerin der Flames / HSG Bensheim/Auerbach und sportliche Leitung Flames Handball.Akademie sowie dem Coach und Fitness-Unternehmer Siggi Spaleck hatte Engelhardt wieder namhafte und kenntnisreiche Experten um sich geschart.

Nach der Einschätzung des Sportkreises halten die Mitglieder den Vereinen im Kreis überwiegend die Treue. Die alljährliche Fluktuation an Mitgliedern ist derzeit aufgrund der fehlenden Angebote nur schwer aufzufangen. Das sportliche Angebot wird sich nach Ende der Pandemie problemlos wieder hochfahren lassen. Aber Sport ist auch Gemeinschaft und soziales Lernen, gerade für Kinder und Jugendliche. Sport stiftet also auch Identifikation und soziale Einbindung. Diesen Lernverlust auszugleichen wird ungemein schwieriger.  

„Sport ist für viele Menschen ein wichtiger Baustein der Freizeitgestaltung und auch Erholung“, findet Landrat Christian Engelhardt. Er hat in den Monaten der Pandemie erfahren, dass sich viele sportliche Aktivitäten individualisiert und räumlich verlagert haben, von den gewohnten Sportanlagen in besondere Outdoor-Anlagen oder einfach in die freie Natur. Diese Wahrnehmung bestätigt Günter Bausewein, Vorsitzender des Sportkreises Bergstraße: „Wer Sport machen will, findet eine Möglichkeit“.  Claudia Specht ergänzte aus der neuen „Corona-Praxis“ des Trainings: Es gäbe viele Konzepte. Einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt leisteten dabei engagierte Übungsleiter, die beispielsweise digitale Angebote erarbeitet hätten, damit ihre Schützlinge in Übung blieben.  

Digitale Sportangebote sind für Spaleck schon seit längerem ein zweites Standbein seines Unternehmens. Keine Frage aber, dass das Ausbleiben von Einnahmen durch die derzeitige Schließung für ihn grenzwertig ist. „Die privaten Betreiber von Fitnessclubs stehen oftmals mit dem Rücken zur Wand und können nur auf baldige Besserung der Pandemie und dadurch mögliche Öffnungen hoffen,“ so Spaleck.  Günter Kuch vom TSV Auerbach ergänzte: Durch die stabile Mitgliederlage und die daraus stammenden Beiträge kommen die Vereine auch finanziell einigermaßen durch. Aber auch hier machen sich ausfallende Einnahmen durch wegfallende Veranstaltungen schmerzlich bemerkbar. Größere Bauvorhaben mussten dadurch aber nicht gestoppt werden, sie sind solide und unabhängig vom Tagesgeschäft finanziert.

In den meisten Ligen im Amateurbereich steht allerdings der Spielbetrieb still. Heike Ahlgrimm ist froh, dass die Bensheimer Flames unter strikter Beachtung der Hygiene-Regeln davon nicht betroffen sind. Sie hofft aber auch, dass die Spiele möglichst bald wieder mit Zuschauer und Fans möglich sein werden. Landrat Engelhardt sorgt sich vor allem um den Nachwuchs: „Die Kinder brauchen die Betätigung und Möglichkeiten zur Bewegung, welche die vielfältigen Sportangebote im Kreis bieten“, weiß der Vater von zwei Kindern aus eigener Erfahrung. Die rund 330 Sportvereine im Kreis bieten ein sehr gutes Angebot.

Der Bergsträßer Landrat hat deshalb in den letzten Jahren auch viel unternommen, um die Vereine in ihrer Arbeit zu stärken, insbesondere durch die Mitnutzung der kreiseigenen Hallen. „Sportförderung ist im Grund eine Aufgabe der Kommunen, aber auch der Kreis engagiert sich aus gutem Grund stark,“ sagt der Landrat. Christian Engelhardt erinnert auch an die finanzielle Förderung durch den Kreis. Aufgrund der vielfältigen Beiträge will Engelhardt als Zeichen der Wertschätzung dieser Arbeit auch gerne weiter leisten.