Zu einem Ortsrundgang hatte sich Landrat Christian Engelhardt angesagt und Joachim Kunkel, Bürgermeister a.D. begrüßte den Landrat und zeigte ihm einige markante Punkte in der Gemeinde.

Treffpunkt war in der Hofwiese und der Landrat zeigte sich erfreut, wie gut der Ortskern in der Kerngemeinde im Rahmen von Städtebauförderprogrammen in den letzten Jahren gestaltet wurde. Die „Gass“ und die Hofwiese sind für die CDU echte Aushängeschilder, die es weiter mit Leben zu erfüllen gilt. Vorbildlich ist auch die Parkplatzsituation, auf die in der Gemeinde traditionell großer Wert gelegt wird.

Immer noch beeindruckend ist das Überwälder Einhaus und dessen Geschichte. 1780 in Unter-Wald-Michelbach erbaut, vom Museums- und Kulturverein nach dem Abbau im Jahre 1988 gesichert und dann dank großzügiger Unterstützung der Sparkassenstiftung mit weit über 10.000 Helferstunden in der Hofwiese als Beginn der Gestaltung dieses Bereiches wiederaufgebaut. Das Einhaus erfreut sich vielfältiger Nutzung und ist zugleich als Wohnform der Vergangenheit – Mensch und Tier unter einem Dach – ein wichtiger Blick in die Vergangenheit des eher armen Odenwaldes.

Die Zukunftsoffensive Überwald, ebenfalls in der Hofwiese ansässig, ist aus dem Leben in der Gemeinde und im Überwald nicht mehr wegzudenken, schilderte CDU-Vertreter Horst Gramlich. Gemeinsam von den drei Überwaldgemeinden mit Wirtschaftsvereinigung und Hotel- und Gaststättenverband konzipiert, leistet sie seit über 10 Jahren einen ganz wichtigen Beitrag zur Wirtschafts- und Tourismusförderung im Überwald. Die CDU bezeichnet es als vorbildlich, was sich hier in der kleinen Teilregion Überwald alles entwickelt hat. Landrat Engelhardt berichtete über die hervorragende Zusammenarbeit mit der WFB, der Wirtschaftsförderung des Kreises Bergstraße.

Der Rundgang ging weiter über die Ludwigstraße mit einigen sehenswerten Gebäuden bis hin zum Besuch eines Geschäftes mit regionalen Produkten, der Odenwälder Ölmühle. Landrat Engelhardt war sehr interessiert an Geschäftsidee und Produkten. „Ihre Öle, Mehle und weiteren Produkte passen hervorragend in mein Konzept, der Förderung regionaler, nachhaltiger Lebensmittel. Ich werbe sehr für die Regionalität, die mir persönlicher viel wichtiger als Bio aus dem Ausland ist! , betonte Engelhardt. Der Landrat empfahl dem Geschäftsführer für die weitere Entwicklung seiner innovativen Firma Kontakt zur kreiseigenen Wirtschaftsförderung zu suchen.

Auch schwierige Themen wurden nicht ausgeklammert und in der Ludwigstraße am Standort des geplanten Neubaus eines Kulturzentrums der türkisch-islamischen Gemeinde erwarteten für Engelhardt unerwartet schon einige Anwohner den Landrat. Die Stimmung war deutlich, als die Anwohner ihrem Unmut Luft machten und aus nachvollziehbaren Gründen wie beispielsweise Lärm, Verkehrs- und Parkproblematik sowie den zu erwartenden weiteren Belastungen für Anwohner und Gewerbetreibenden, diesen Standort für ungeeignet ansahen. Die CDU, erläuterte Manfred Gölz, sieht das auch so und sagte zu, im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles zu tun, um zu vernünftigen Entwicklungen und der Findung eines geeigneten anderen Standortes beizutragen.

Dem Landrat wurde die Problematik dieses Standortes deutlich vor Augen geführt. „Aus meiner Sicht macht es am Meisten Sinn, mit einander ins Gespräch zu kommen und nach alternativen Lösungen zu suchen“, empfahl er den Anwesenden dringend im Interesse aller Beteiligten. Es sollte doch möglich sein, gemeinsam mit der türkisch-islamischen Gemeinde bessere Lösungen zu finden. In dieser Richtung sagte er auch seine Unterstützung zu.

Begeistert von der Vielfalt an Schulranzen war Landrat Engelhardt beim nächsten Geschäftsbesuch. Auch hier kam es zu einem angeregten Gedankenaustausch zwischen dem jungen Geschäftsinhaber und dem Landrat. Trotz schwieriger Zeiten waren Optimismus und Ideen für die Zukunft zu spüren, die Notwendigkeit der Unterstützung des Einzelhandels wurde aber auch deutlich zum Ausdruck gebracht. Der Landrat betonte, dass dies für ihn eine Selbstverständlichkeit sei.

Das gemeinsame Gebäude von Feuerwehr und DRK-Rettungswache wurde als hervorragende, zukunftsweisende Lösung angesehen. „Die Gemeinde hat hier sehr gute Entscheidungen getroffen, was der Kreis mit der Rettungswache entsprechend unterstützt hat“, betonte der Landrat, „Zudem ist der Standort in unmittelbarer Nähe der IGENA natürlich auch aus diesem Gesichtspunkt hervorragend.“

Abschließend wurde dem Landrat die sanierungsbedürftige Ortsdurchfahrt in Siedelsbrunn gezeigt und am Beispiel des Bürgerhauses in Siedelsbrunn konnte man erkennen, wie Versammlungsstätten mit intensiver Nutzung richtig platziert werden.

Ein rundum gelungener und sehr informativer Ortsspaziergang.