CDU Heppenheim trifft Christian Engelhardt
Große, globale Probleme brauchen manchmal kleine, lokale Lösungen. So wurde beim virtuellen Austausch der Heppenheimer Christdemokraten mit dem Landrat und Spitzenkandidaten Christian Engelhardt intensiv über die Frage diskutiert, ob der Natur- und Klimaschutz im Widerspruch zum Wohnbau und der wirtschaftlichen Entwicklung steht. Steffen Gugenberger, Vorsitzender der CDU Heppenheim, bringt das Problem auf den Punkt: „Heppenheim ist eine wirtschaftsstarke Stadt, Wohnraum ist ungebrochen stark nachgefragt und Unternehmen suchen Raum zur Erweiterung. Gleichzeitig haben wir die Befürchtung, dass die wertvolle Landschaft und Ackerböden immer mehr versiegelt werden, mit den bekannten Folgen.“
Das Interesse war groß, wie der Bergsträßer Landrat die Lage beurteilt. Engelhardt machte deutlich, dass in der Ausweisung von Entwicklungsraum für Gewerbe und Wohnen kein Widerspruch zur Ökologie bestehen muss. Wie das gelingen könne? Bebauungspläne böten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Bepflanzung, Art der Bebauung mit Niedrigenergiehäusern oder sogar Plus-Energiehäusern, Dachbegrünungen, Nutzwasserbrauchanlagen und vieles mehr zu regeln. Dadurch könnten beispielsweise mehr insektenfreundliche Flächen entstehen auf Böden, die vorher weniger ökologisch waren. „Da müssen die politischen Gremien durchaus auch mal neue, innovative Ansätze und Ideen zulassen, von denen es auch an der Bergstraße viele gibt!“, betonte Engelhardt.
Das Problem sieht Engelhardt eher in den restriktiven Bestimmungen. Klimaschutz, so findet er, sei in Deutschland zu sehr auf Verbote und Verzicht ausgerichtet. „Das führt uns in eine Sackgasse. Wenn wir in dem global betrachtet kleinen Deutschland alle aufhören würden zu atmen, wäre das bereits in zwei Jahren durch das weltweite Bevölkerungswachstum wieder ausgeglichen“, veranschaulichte Christian Engelhardt das Problem plakativ. Seine Forderung: „Wir müssen Vorbild darin sein, wie Ökologie und Ökonomie zusammenpassen und als Land der Ingenieure, Techniker, Wissenschaftler und Erfinder Technologien entwickeln, die zu besseren Klimawerten führen, die neue Arbeitsplätze generieren, nachhaltigen Wohlstand sichern und sich als Exportschlager erweisen“. Dadurch würde Deutschland zum Vorbild, das andere Industrienationen und auch aufstrebende Entwicklungsstaaten kopieren wollen. „Nur wenn man selbst mit gutem Beispiel vorangeht, lässt sich eine weltweit erfolgreiche Klimapolitik umsetzen“, zeigt sich der Landrat überzeugt.
Er selbst setze deshalb im Kreis Bergstraße verstärkt auf die Themen Nachhaltigkeit und Regionalität, darum habe er auch den Nachhaltigkeitsbeirat im Kreis gegründet. Was bringe die Bio-Birne aus Argentinien, wenn sie mit dem Flugzeug um die halbe Welt gebracht werde, da sei die konventionell angebaute Birne aus der Nachbarschaft deutlich ökologischer, so Engelhardt. Das Thema Nachhaltigkeit spiele deshalb auch in anderen Bereichen, wie dem Schulbau und bei der Digitalisierung eine Rolle.
Ein anderer wichtiger Punkt für die CDU Heppenheim war das Thema Radschnellweg und der Ausbau des Radwegenetzes. Aus Sicht der Christdemokraten werde sich das Fahrrad neben dem Freizeitsport auch immer mehr als Pendlerfahrzeug neben Auto, Bus und Bahn etablieren. Engelhardt hat diesen Trend gesehen. Auf seine Initiative hin hatte sich die Verbandsversammlung der Metropolregion dazu entschieden, einen Radschnellweg (Radautobahn) von Darmstadt nach Heidelberg und eine zweite von Weinheim über Viernheim nach Mannheim zu planen. „Die Verbindung Darmstadt-Heidelberg wird zudem an den Radschnellweg nach Frankfurt anknüpfen“, erklärte der Kreispolitiker. Der Landkreis Bergstraße werde u.a. die Planungen der Städte Zwingenberg, Bensheim und Heppenheim mit 50% der Kosten bezuschussen. Zudem habe er das erste kreisweite Radwegekonzept seit 30 Jahren in einem breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess entwickelt, dass nun in den kommenden Jahren Schritt für Schritt umgesetzt werden soll.
Steffen Gugenberger, der sich bei Landrat Engelhardt für den informativen Abend und seine Arbeit und sein großes Engagement für den Landkreis bedankte, hält diese Konzepte für richtungsweisend. Er sagte Engelhardt die tatkräftige Unterstützung im Wahlkampf zu.