Christian Engelhardt unterwegs in Viernheim
Ich hätte bei meinem Rundgang keinen besseren Begleiter als unser Kreisausschussmitglied Heinz Klee haben können, der nicht nur fast jede Viernheimerin und Viernheimer persönlich kennt, sondern zu jedem Gebäude eine Geschichte erzählen kann.
Startpunkt war das Café Rall, das durch die lange Schlange vor dem Ladengeschäft nicht zu übersehen ist. „Ja“, sagte die Chefin Christine Rall, „am Wochenende kommen zum Glück viele Kunden aus nah und fern zu uns, um sich mit unseren leckeren Kuchen und Torten zu versorgen.“ Unter der Woche sehe es leider weniger gut aus. Die beiden großen Café-Räume sind verwaist, der schöne Garten wartet auf die wärmere Jahreszeit und dann hoffentlich auch wieder viele Gäste, die die Räume mit Leben füllen und natürlich den notwenigen Umsatz generieren. 8 Konditoren waren am Samstag im Einsatz, um die Kundschaft rund um den Valentinstag mit Gebäck zu versorgen, die möchten natürlich auch bezahlt werden. Aber sie sei eine Kämpferin, wie sie mir im Gespräch versicherte. Gerne sagte ich zu, bei einer Ausbildungsproblematik nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.
Gleich neben dem Café machten wir an der heutigen Goetheschule halt. Die Inschriften „Für Knaben“ und „Für Mädchen“ geben noch Zeugnis über die Geschichte der früheren AMS. Hier fachsimpelten wir über die steigenden Schülerzahlen in Viernheim und die notwendigen Schulbaumaßnahmen. Um die steigenden Schülerzahlen gut unterrichten zu können (die Prognosen des Kreises gehen in den nächsten 4 Jahren von einer Zunahme von gut 200 Schülern an den Grundschulen aus), hatte Landrat Christian Engelhardt vor zwei Jahren ein völlig neues Konzept für die Schulen in Viernheim entwickeln lassen, welches mittlerweile auch durch Beschluss des Bergsträßer Kreistags im Schulentwicklungsplan „verankert“ wurde:
„Im Süden des Wohngebiets Bannholzgraben planen wir den Neubau einer Grundschule. Die bestehenden Grundschulen werden damit entlastet, zumal sie teilweise mehr Raum für die Betreuung brauchen. Eine große Sanierung steht an der Alexander-von-Humboldt-Schule an. Dort hat die Schulgemeinschaft, gemeinsam mit einem vom Kreis beauftragten Planungsbüro in einer sog. „Planungsphase 0“ ein Raumfunktionsbuch erarbeitet. Das ist letztlich das „Pädagogische Raumprogramm“. Sobald ich das habe, können wir den Architekten damit beauftragen, aus diesem Pädagogischen Programm auch ein bauliches zu machen. Schließlich wollen wir eine neue und moderne Schule bauen“ schildert der Landrat seine Pläne.
Auch bei den Kleinen gibt es Bedarf nach mehr Kita-Plätzen. Ich unterstütze ausdrücklich die Idee der Viernheimer CDU eine Bauernhof-Kita zu planen. Die Idee ist im Kreis Bergstraße einzigartig, könnte aber Schule machen.
Wie mir Klee erläuterte, diskutiert der Stadtverband der CDU Viernheim, das Stadtjubiläum 2027 „ 1250 Jahre erste urkundliche Erwähnung im Lorscher Codex“ mit der Ausrichtung des Hessentages zu krönen. Das könnte zum Großereignis für die Metropolregion werden. Meiner Ansicht nach bietet die Ausrichtung des Hessentags einen echten „Boost“ für die Stadtentwicklung, wenn man ihn gut nutzt: Viele Fördermittel für den Hessentag fließen in die Stadt und zudem würde ich als Landrat gerne alle Hebel in Bewegung setzen, damit Kreis und Stadt diese einmalige Chance des „südlichsten Hessentags“ gut nutzen!
Beim Gang durch die Fußgängerzone besprachen wir die Herausforderungen des Einzelhandels und der Gastronomie in Viernheim, aber auch die Vorteile, die der neue Radschnellweg für Viernheim bringen wird. In Viernheim bauen wir das erste Teilstück des Schnellradwegs, der Mannheim mit Weinheim verbindet und dort in die Radautobahn Darmstadt – Heidelberg mündet. „Es war mir ein sehr großes Anliegen, dass wir hier in Viernheim mit der Baumaßnahme beginnen, da ich mir große Vorteile für die Bevölkerung aber auch für Touristen verspreche“, führte ich gegenüber Heinz Klee aus.
Dieser ließ es sich nicht nehmen, mir die versteckten Schönheiten in Viernheim zu zeigen, die Kulturscheune, in der ich schon ein Klavierkonzert besuchen konnte, die umliegenden historischen und wertvoll sanierten Tabak-Scheunengebäude, beide noch gut erhaltenen Fachwerkhäuser. Auf dem Weg dorthin haben wir an der Jahnhalle einen kurzen Stopp eingelegt, um über die Bedeutung des Sports für die Menschen und den Zusammenhalt zu sprechen. Dabei erwähnte Klee ausdrücklich die großen Leistungen des Urgesteins des TV 1893 Hans Zwanziger, der seine Freizeit bis zum heutigen Tag der Idee des Breitensports opferte.Vorbei an Bahnhof- und Busbahnhof, an der historischen Bahnhofshalle, die aufgrund des Einsatzes der Jungen Union vor ca. 15 Jahren renoviert und einer neuen Nutzung zugeführt werden konnte, dem wunderschönen Museum und schließlich dem mittelalterlichen Klee’schen Klostergarten.